Ein Artikel aus der Lausitzer Rundschau

Projektwoche widmet sich dem Thema Energie

Elsterwerda Eine ganze Woche stehen die Schüler der Klassenstufen sieben bis elf am Elsterschloss-Gymnasium in Elsterwerda unter "Strom". Vom 30. Juni bis 5. Juli dreht sich das schulische Leben um das Thema "Energie". Groß ist dabei die Vielfalt der Projekte – aus 27 verschiedenen können die Schüler auswählen.

Finale ist am 5. Juli, da werden alle Projekte mit ihren Ergebnissen vorgestellt.

Straffe Unterrichtseinheiten sind an vielen Schulen am Ende eines Schuljahres meist passé. Am Elsterschloss-Gymnasium wollen die Lehrer die Schüler in konzentrierter Form für das Thema Energie begeistern. Das Angebot reicht vom kreativen Schreiben über Theaterkunst und Recycling-Art bis hin zur Erforschung regenerativer Energiequellen und der Energiegeschichte im Elbe-Elster-Kreis. Auch der Energiekick durch Sport ist Thema.

20 Schüler bauen Windrad

Besonders interessant ist das Projekt Nummer 14. Da wollen Schüler mit Studenten der Universität Stuttgart ein funktionierendes Windrad bauen. Den Arbeitsort fanden die Projektplaner recht schnell in Domsdorf in der Schülerakademie neben der Brikettfabrik "Louise". Dort werden die drei Studenten für den Bauzeitraum untergebracht sein. Täglich werden zudem 20 Schüler der Klassenstufe neun bis elf gemeinsam mit den Studenten am Windrad arbeiten.

Der Zeitplan für das Projekt sei ziemlich ehrgeizig, aber machbar, wenn Werkzeuge und Material am ersten Tag da sind, sagt Lehrerin Elfi Weiß. Das Windrad von etwa zehn Metern Höhe und einem Abspannradius von zehn Metern soll am Ende der Projektwoche Strom erzeugen und einen Klassenraum damit versorgen.

Die Windrad-Idee hat ihren Ursprung in einer Freundschaft, die Lehrerin Elfi Weiß mit Anne-Katrin Jordan verbindet. Im Februar 2013 lud die einstige Schülerin, die heute in Kiel lebt und arbeitet, zu einem Vortrag in ihren Heimatort Dreska ein. Grund war ihr zehnmonatiger Aufenthalt in Sansibar. Der Vortrag vor fast 70 Zuhörern brachte 210 Euro ein. Diese sollten für ein Solarpanel auf Sansibar eingesetzt werden, um das Lehrerfortbildungsinstitut sicher mit Strom zu versorgen. Weil das Solarpanel bereits von einer anderen Organisation gebaut wurde, hat sie das Geld für das sogenannte Süd-Nord-Programm gespendet. "In diesem Programm wird es jungen Tansanianerinnen und Tansanianern ermöglicht, nach Deutschland zu kommen und hier einen Freiwilligendienst durchzuführen. Ich finde das sehr wichtig, dass es auch mal diesen umgekehrten Austausch gibt," sagt Anne-Katrin Jordan.

Was noch besonders am Projekt Nummer 14 ist: Alle Freiwilligen, die in Tansania gearbeitet haben, wirken auch weiterhin ehrenamtlich für die Deutsch-Tansaniaische Partnerschaft. Rückkehrer aus freiwilligen ökologischen Projekten, die Erfahrungen mit selbst gebauten Kleinwindrädern sammeln konnten, wollten dieses Projekt auch in Deutschland vorantreiben. Nun auch am Elsterschloss in Elsterwerda.

Viele Vorschriften

"Weil Schulen gesucht wurden, die sich der Aufgabe Windradbau und –aufbau stellen wollen, dachte ich sofort an meine eigene", erklärte Anne-Katrin Jordan. "Das hörte sich spannend an", so dachte sich damals Lehrerin Elfi Weiß. "Doch da ahnte ich noch nicht, wie viele Vorschriften es zu berücksichtigen gilt und welche Materialien und Werkzeuge man für diesen Bau benötigen würde.", erzählt Elfi Weiß weiter und berichtet vom erfolgreichen Fortgang des Projektes: "Der Großteil des Geldes kommt vom Bundesministerium für Wirtschaft, Zusammenarbeit und Entwicklung. Unterstützung erfahren wir ebenso von der UKA Meißen und von kleineren Unternehmen, die uns mit Werkzeugen und Transportmitteln unterstützen."

Nun wird das Windrad also während des Projekts gebaut werden. Dauerhaft an der Grundschule Wahrenbrück aufgebaut werden darf es aber nicht. Das Gebiet um die Schule ist Fledermauseinzugsgebiet.

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