Eine intensive, fachlich-pädagogische Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung sind aus unserer Sicht entscheidend wichtig. Mit 29 Seminartagen plus Sprachkurs bietet die DTP ein sehr umfassendes und langjährig-bewährtes Seminarprogramm. Die Vorbereitung beginnt mit einem 7-tägigen Sprachkurs in der Landessprache Swahili. Anschließend werden die Freiwilligen beim 10-tägigen Vorbereitungsseminar auf das Jahr eingestimmt. Insbesondere interkulturelle Begegnung, die Rolle und Verantwortung als Freiwillige und Aspekte des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit werden dabei thematisiert. Nach Ankunft werden die ersten Tage in Tansania durch ein Seminar begleitet und erste Erfahrungen gemeinsam gesammelt und besprochen. Auf dem Zwischenseminar werden die ersten Monate gemeinsam reflektiert, Erfolge geteilt, Lösungswege für auftretende Schwierigkeiten identifiziert und eigene Ziele neu gesetzt. Begleitet werden die Freiwilligen das ganze Jahr über durch Ansprechpartner*innen in Deutschland und Tansania sowie den Kontakt zu ehemaligen Freiwilligen. Nach dem Jahr werden die Erfahrungen auf dem 5-tägigen Rückkehrseminar aufgearbeitet und Handlungsoptionen für die Rolle als Multiplikator*innen diskutiert.


Vorbereitungsseminar

Simulation zu Stereotypen

Im Schwerpunkt Interkulturelles Lernen werden die eigene kulturelle Brille, Stereotype und Stereotypisierung, interkulturelle Begegnung, Rassismen, Kultur"schock"-Erlebnisse und daraus resultierende Verhaltenshinweise thematisiert. Zudem werden die Rolle der Freiwilligen und die damit einhergehende Verantwortung diskutiert. Beim Thema Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit wird ein Blick auf soziale und ökologische Gerechtigkeit und verschiedene Facetten der Globalisierung geworfen. Die Geschichte der Entwicklungshilfe und die Kritik daran, Rohstofffluch und weitere Themen werden in Referaten durch die Freiwilligen selbst vorgetragen und vertieft. Als Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird auf dem Seminar regional, saisonal und bio eingekauft und vegan gekocht. Zudem wird ein Workshops zu erneuerbaren Energien durchgeführt.


Einen Kurzeinblick in das Seminar gibt es in dem Video hier.


Einführungszeit in Tansania

Einführungszeit

Die ersten sieben Tage in Dar es Salaam, Tansania, werden durch ein Seminar begleitet. Auf diesem wird eine weitere Einführung in Kultur, Politik und Sprache durch einen tansanischen Lehrer gegeben. Nachmittags erkunden die Freiwilligen gemeinsam die Stadt und erproben erste Schritte des Alltagslebens wie z.B. Bus zu fahren, auf dem Markt Preise zu verhandeln und erste Gespräche mit Tansanier*innen zu führen. Die Freiwilligen besuchen NGOs und Firmen, die im Bereich erneuerbare Energien arbeiten, und knüpfen dort erste Kontakte zu tansanischen Akteuren. An einem der letzten Tage des Seminars bewegen sich die Freiwilligen in Kleingruppen in einer Stadtralley mit verschiedenen Aufgaben selbstständig durch die Großstadt.


Zwischenseminar

Fishbowl Diskussion

Nach vier Monaten Leben und Arbeiten in ihren Aufnahmeorganisationen kommen die Freiwilligen zusammen, um sich über ihre Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Hierbei geht es zum einen um die Reflexion der Situationen in Gastfamilie und Arbeitsstelle und die kreative Entwicklung neuer Ideen, z.B. auch von Kooperationen zwischen Aufnahmeorganisationen. Zum anderen setzen sich die Freiwilligen mit ihrem Alltagsleben in Tansania auseinander und gehen Fragen nach wie: Welche Veränderungen beobachtet ihr an euch? Wie geht ihr mit euren eigenen Grenzen um? Wann geht es euch gut? Was erlebt ihr für Schwierigkeiten? Am letzten Seminartag setzen die Freiwilligen sich persönliche und arbeitsbezogene Ziele für ihr zweites Halbjahr. 


Rückkehrseminar

Fünf Wochen nach Rückkehr der Freiwilligen nach Deutschland findet das fünftägige Rückkehrseminar in einem Seminarhaus bei Hamburg statt. Hier beleuchten die Freiwilligen mittels verschiedener didaktischer Methoden ihre Erlebnisse und werten diese aus. Mit positiven sowie sehr wichtig auch mit negativen Erlebnissen wird gearbeitet, um mit einem ausgewogenen und stabilen Bild der Zeit in Tansania in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Der gesamte Erfahrungsschatz der sechzehn Freiwilligen, die das Jahr über in Tansania auch viel Kontakt untereinander haben, ergibt ein recht umfassendes Bild von Begegnungen, Leben und Arbeiten in Tansania. Auf dieser Basis werden die Möglichkeiten, die für Multiplikatoren-Tätigkeiten zur Verfügung stehen, erörtert und während des Seminars Planungen gemacht, wer wo und wie aktiv wird. Hier verbinden sich die Interessen der Freiwilligen, von ihren Erfahrungen zu erzählen, mit dem Wunsch der DTP, mit Hilfe der Freiwilligen in Deutschland über Tansania und interkulturelles Zusammenleben und -arbeiten zu berichten. Gerade die persönlichen Erlebnisse der Freiwilligen können helfen, das Bild zu korrigieren, dass Afrika eine Fernproblematik ist und dass dort nur Jammer und Elend herrscht. Die Rückkehrer*innen können von der Vielfältigkeit des Landes erzählen. Die Freiwilligen haben sich praktisch engagiert und kommen mit Ideen zurück, wie sie hier in Deutschland weiter aktiv sein können. Dies kann dem verbreiteten Ohnmachtssyndrom in der Öffentlichkeit entgegenwirken, und die positive Energie der meisten Freiwilligen kann in verschiedenste Aktivitäten einfließen.